Feuerwehr

28 Männer gründeten Verein im Jahr 1896

Im Jahr 1896 war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Dietersweg. 28 Burschen und Männer rund um den damaligen Bürgermeister Groß erklärten sich bereit, die bestehende Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr umzuwandeln. Seit nunmehr 125 Jahren verrichten die Mitglieder den ehrenamtlichen Dienst zum Schutz von Mensch, Tier, Hab und Gut.

Über die ersten Jahre ist nicht viel niedergeschrieben, auch der genaue Gründungstag ist nicht eindeutig zu benennen, so ist vom 5. Mai oder 5. Juli die Rede. Festgehalten wurden Erwähnungen über die Fahnenweihe im Jahr 1923. Die Fahne kostete 1300 Reichsmark und wurde in Naturalien bezahlt.

Im Jahr 1931 kam es zu einer Brandkatastrophe, in der Nacht vom 30. Juni auf 1. Juli brauch in der Scheune von Xaver Mühlbauer ein Feuer aus, welches sich auf das Anwesen Schindler ausgedehnte. Beide Anwesen wurden vollständig ein Raub der Flammen. Dem glücklichen Umstand, dass sich der Wind während des Brandes drehte, war es zum Verdanken, dass nicht ein großer Teil des Dorfes zerstört wurde. Wasserreserven waren damals nicht vorhanden, die angrenzenden wurden Häuser mit Jauche bespritzt und dadurch gerettet. Ein weiterer Brand musste am 18. Februar 1993 bekämpft werden. Brände sind glücklicherweise eher selten unter den Einsatzbefehlen zu finden. Eine Alarmierung eines Brandes betreffend war am 14. September 2020. Dabei entzündete sich ein Radlader auf der Staatsstraße Richtung Falkenstein kurz nach der Abzweigung Dietersweg. Gefahr war durch auslaufende Treibstoff zu erwarten, im Pressebericht der Donau-Post hieß es: „Die Einsatzkräfte aus Dietersweg zögerten keine Sekunde: Mit großer Geistesgegenwart breiteten sie im Graben Planen aus, um den Treibstoff darin zu sammeln.“

Wesentlich öfter im Einsatzbericht stehen technische Hilfeleistung, vor allem Windbruchschäden. Am 2. März 1990 wurden umfangreiche Aufräumarbeiten auf der Gemeindeverbindungsstraße beschrieben. Im Februar 2020 fegte das Sturmtief Sabine durch die Region und verwandelten die Kreisstraße Wiesent Richtung Frauenzell durch im Minutentakt umfallende Bäume zu einer Gefahrenstelle. Mit Motorsäge und viel Muskelkraft und Hirnschmalz leisteten die herbeigerufenen Wehrler eine beachtliche Arbeit zum Schutz der Bürger.

Zu den weiteren Aufgaben gehören das Beseitigen von Ölspuren, Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen und das Mitwirken bei Veranstaltungen im Bereich Sicherheitswachen und Verkehrsregelungen.

Dass die einzelnen Feuerwehren bei Katastrophen zusammen anpacken, wurde im Juli 1954 deutliche, als zwölf Dietersweger Floriansjünger ausrückten, um in Kiefenholz beim Schutz des Dammes mitzuhelfen. Diese gegenseitige Unterstützung war und ist seit Jahrzehnte ein wichtiger Grundsatz der Wehr. Im Jahr 2010 wurde die Tagesalarmierung mit den Feuerwehren Wiesent und Kruckenberg eingeführt. Berührungspunkte gibt es für die Dietersweger durch ihre geografische Lage mit den Feuerwehren der Stadt Wörth und den Wehren aus dem Vorwald.

Große aber auch kleine Einsätze zeigen, dass sich die Feuerwehr Dietersweg in den 125 Jahren bewährt hat, das eine Dorfwehr unverzichtbar ist und eine wertvolle Bereicherung der größeren Wehren darstellt. Eine gute Ausbildung und regelmäßige Übungen, teils intern, teils in Verbund mit anderen Wehren, ist ein großer Anspruch, dem die Verantwortlichen Rechnung tragen. Im Jahr 1964 konnte die erste Löschgruppe das bronzene Leistungsabzeichen erringen. Regelmäßig werden die Prüfungen absolviert, wobei die Aktiven mit dem Abzeichen Rot-Gold die höchste Stufe erreichen können. 2019 wurde erstmals die Modulare Truppausbildung durchgeführt. Gegründet wurde eine Jugendgruppe, die seit 2016 besteht, die Nachwuchskräfte beteiligen sich am Wissenstest und machen Übungen und Ausflüge.

Zu einer fundierten Ausbildung und zum Bewältigen der Einsätze gehört eine gute Ausrüstung. Im Jahr 1956 löste eine Ziegler Tragkraftspritze 6 die Handdruckspritze ab, zusätzlich wurde ein Löschanhänger angeschafft. Es folgte ein Einsatzfahrzeug der Marke Ford, welcher 28 Jahre lang seinen treuen Dienst tat. Im Jahr 1999 fand die Fahrzeugweihe des Mercedes 314-Sprinter statt, der seitdem den Aktiven zur Verfügung steht. In der Chronik ist beschrieben, dass im Jahr 1969 ein „geräumiges“ Gerätehaus mit Trockenturm gebaut wurde. Was für die damalige Zeit noch als ausreichend galt, entspricht heute nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Wehr. So war es ein großes Anliegen ein neues Gerätehaus zu bauen, was in  Zusammenarbeit mit der Gemeinde erfolgreich umgesetzt wurde. 6000 ehrenamtliche Stunden leisteten die fleißigen Helfer und schufen ein stattliches Gebäude samt Fahrzeughalle, Umkleiden, Schulungsraum und Sanitärräumen. Im August 2017 konnte die Einweihung gefeiert werden.

Das Feiern verstehen die Feuerwehrler, im Jahr 1976 wurde das 80-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe gefeiert. Nachzulesen ist dazu: „Dietersweg machte durch das Fest mehrere Tage in bester Weise auf sich aufmerksam“. Zwanzig Jahre später stand das 100-jährige Gründungsfest im Kalender. Etwas kleiner wurde im Jahr 2006 die 110-jährige Gründung mit den Ortsvereinen gefeiert.

Feuerwehrkreuz in der „Gmoi“

Im Jahr 2013 fand das Kreuz der Freiwilligen Feuerwehr Dietersweg einen neuen Standort in der „Gmoi“. Im August 2014 segnete Pfarrer Franz Matok das restaurierte Kreuz. Das Lärchenholzkreuz hat eine Größe von vier mal 2,20 Meter, wobei die Balken an den Enden herzförmig gestaltet sind. Als Schutz vor Witterungseinflüsse sind die Spitze und die Querstreben mit einem Kupferblech verkleidet. Das Kreuz stand ursprünglich hinter der Gaststätte Mühlbauer („Wastlwirt“), wurde aber aufgrund Baumaßnahmen entfernt. Bereits im Jahr 1976 wurde auf dem Anwesen Mühlbauer ein Birkenholz errichtet. Anlass hierzu war das 80-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe der Wehr, vor dem Kreuz fand damals der Gottesdienst statt. Neun Jahre später stellte der Verein mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft ein neues Werk auf, nachdem das Bisherige durch die raue Witterung gelitten hatte. Im Rahmen einer von der Katholischen Landvolkbewegung gestalteten Johannisfeier segnete Pfarrer Hermann Blüml am 23. Juni 1985 das Feldkreuz. Vor dem alten und danach auch neuen Kreuz wurden in früheren Jahren anlässlich der Bittgänge von Wiesent nach Dietersweg auch die Bittgottesdienste abgehalten.