Dietersweg

Der Ort Dietersweg ist bereits im 12. Jahrhundert belegt

Um 1120-1140 tritt Chŏnrat von Diethalmesuuege (historische Namensform von Dietersweg) bei einer Besitzübertragung von Otto und Richil von Wiesent als Zeuge auf. Der Name des Dieterswegers erscheint in der Traditionsnotiz Nr. 87 a des Prüfeninger Traditionsbuches

1422 wird Dietersweg erstmals in einem Lehenbuch erwähnt, bevor der Ort im Jahr 1435 mit dem Ortsnamen Dyettolczweg in einer Kaufurkunde genannt wird.

1946 gehörte die Gemeinde, durch die US-amerikanische Militärregierung veranlasst, kurzzeitig zur Gemeinde Wiesent bevor die ehemals eigenständige Gemeinde Dietersweg zum 1. Januar 1972 mit allen Ortsteilen nach Wiesent eingegliedert wurde. Die Gemeinde umfasste sechzehn Orte: Dietersweg, Eckenzell, Eidenzell, Grafenöd, Heilsberg, Hermannsöd, Höhenberg, Kirnberg, Mitterroith, Neuhaus, Oberroith, Pangerlhof, Ponhof, Rupertsbühl, Sandweg und Wiedenrös.

Am 1.01.1972 erfolgte ein freiwilliger Zusammenschluss mit den Gemeinden Wiesent und Kruckenberg zur neuen Gemeinde Wiesent.

Mit Ausnahme von Pangerlhof, Eckenzell, Oberroith und Hermannsöd, die 1869 von Wiesent nach Frauenzell umgepfarrt wurden, gehören die Orte der früheren Gemeinde Dietersweg schon immer zur Pfarrei Wiesent.

Die Zugehörigkeit zur Schule dagegen änderte sich für die einzelnen Orte im Laufe der Jahre mehrmals.

Dietersweg, am Rande des Bayerischen Vorwaldes gelegen,  liegt 467 m über dem Meeresspiegel. Die höchste Ortschaft der früheren selbständigen Gemeinde ist Rupertsbühl mit 542 m.

Die Dorfkirche wurde 1896 erbaut

Seit der Fertigstellung der Dietersweger Kirche im Jahr 1902 ist das kleine Gotteshaus der ganze Stolz der Einwohner.  Direkt neben der Straße gelegen und als Ortsmittelpunkt prägt und ziert die Kirche das Dorf. Dass darin Gottesdienste gefeiert werden dürfen, war aber nicht selbstverständlich. Die Dietersweger hatten einige Hürden zu überwinden, bis am 18. November 1936 erstmals zur Messe geladen wurde.

Im Jahr 1896 (im selben Jahr fand die Umwandlung der Pflichtfeuerwehr Dietersweg in eine Freiwillige Feuerwehr statt) wurde in der damals noch eigenständige Gemeinde Dietersweg mit dem Bau der Dorfkirche, die dem Heiligen Bartholomäus gewidmet ist, begonnen. Initiator waren Lorenz Wagner, der seitens seines Bruder Johann und der Bewohner große Unterstützung fanden. Die finanziellen Mittel sowie die gesamte Arbeitsleistung kamen damals aus den Reihen der Bürger, wobei allerdings die Genehmigung mit einem schmerzlichen Verzicht erkauft werden musste. Dabei musste im April 1895 eine Erklärung an das Bischöfliche Ordinariat abgeben werden, indem geschrieben war, dass das Abhalten von liturgischen Gottesdiensten kein Begehren der Bevölkerung sei. Der Grund liegt wohl darin, dass das Bischöfliche Ordinariat der Zersplitterung der Gemeinde in zu viele kleine Kirchen entgegen wirken wollte. Dennoch wurde das Vorhaben in Angriff genommen, nicht entmutigen ließen sich die Bauherren von einem Blitzschlag, der 27. Juli 1902 der einen Schaden von rund 80 Mark verursachte. Am 31. Oktober 1902 benedizierte Pfarrer Thomas Hausladen die Kirche, die zunächst dem Privatgebrauch diente, aber schon bald bemühten sich die Gläubigen um die Zelebrationserlaubnis, die wurde mit der Aussage abgelehnt, weil die liturgischen Anforderungen nicht genügen würden. Eine Abordnung trat 1930 erneut mit diesem Wunsch an Pfarrer Tiberius Burger heran, der nach seiner anfänglichen Ablehnung dennoch seine Hilfe zusagte. Er wollten den Kranken die Gelegenheit geben öfters die Sakramente zu empfangen und den häufigen Kirchenbesuch der Dietersweger belohnen. Nun machte aber der Gemeinderat den Anstrengungen einen Strich durch die Rechnung. Am Palmsonntag 1930 lehnte das Gremium das Ersuchen der Zelebrationserlaubnis mit vier zu drei Stimmen ab. Sechs Jahre später revidierte der Gemeinderat seine Entscheidung. Die vielen Bemühungen trugen Früchte, das Ordinariat genehmigte den Antrag. Vier Jahrzehnte nach dem Baubeginn wurde mit Zelebrant Pfarrer Burger die erste heilige Messe gefeiert. „Das Kirchlein war festlich geschmückt, noch festlicher waren die Herzen gestimmt, manchem glänzten die Freude in den Augen“, stand damals in der Lokalzeitung. Der Ruhestandpriester Pfarrer Greß betreute mit großem Eifer „seine Filiale“, so stapfte er am Heiligabend zur Christmette nach Dietersweg. Der zweite Weltkrieg ging nicht spurlos am Gotteshaus vorbei, 1942 musste die Glocke für die Kriegsrüstung abgeliefert werden. In der Dorfkirche zelebrierten in den 1950er Jahren an Weihnachten Frühmesser aus Wiesent die Christmitte und den Gottesdienst zum ersten Weihnachtsfeiertag. Im Mai fand täglich eine Andacht statt, zweimal im Monat wurde eine Messe gefeiert. Im Jahr 1975 wurde das Gebäude von der Gemeinde Wiesent innen und außen gründlich renoviert. Durch zahlreiche kleinere Aktionen aus den Reihen der Einwohner wurde die Kirche stets verschönert, zuletzt fand in eine größere Sanierung im Jahr 2015 statt.